Das Crawling-Budget ist eine der unsichtbaren, aber entscheidenden Ressourcen für jede Website. Es definiert, wie viele Seiten eine Suchmaschine wie Google innerhalb eines bestimmten Zeitraums crawlen kann. Für Betreiber großer Websites oder Blogs ist es essenziell, dass Suchmaschinen den Fokus auf wichtige Inhalte legen, um eine optimale Indexierung und gute Rankings sicherzustellen.
Doch was passiert, wenn Angreifer dieses System sabotieren? Crawling-Budget-Angriffe sind eine gezielte Methode, bei der Bots Suchmaschinen dazu bringen, eine Website mit sinnlosen und nicht existierenden URLs zu überfluten. Dies kann dazu führen, dass wichtige Seiten ignoriert werden, die Server-Performance leidet und die SEO-Leistung einer Website massiv beeinträchtigt wird.
In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, was Crawling-Budget-Angriffe sind, wie sie funktionieren und welche Schäden sie anrichten können. Außerdem zeigen wir Ihnen praktische Maßnahmen, um sich effektiv gegen diese Art von Angriff zu schützen – insbesondere, wenn Sie eine WordPress-Website betreiben. Denn ein gut geschütztes Crawling-Budget ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und performanten Online-Präsenz.
Was ist ein Crawling-Budget-Angriff?
Definition und Ziel eines Crawling-Budget-Angriffs
Ein Crawling-Budget-Angriff ist eine gezielte Manipulation, bei der bösartige Bots Suchmaschinen wie Google dazu verleiten, das Crawling-Budget einer Website mit sinnlosen oder nicht existierenden URLs auszuschöpfen. Dabei werden massenhaft automatisch generierte Links – oft mit zufälligen Zahlenfolgen, Parametern oder irrelevanten Endungen – aufgerufen, die keinen Mehrwert für die Indexierung bieten.
Das Ziel eines solchen Angriffs ist es, das Crawling-Budget der Website zu verschwenden. Dadurch bleiben wichtige Inhalte unentdeckt oder werden seltener gecrawlt, was negative Auswirkungen auf die Indexierung und das SEO-Ranking hat. Zusätzlich können solche Angriffe die Server-Performance beeinträchtigen, indem unnötig Ressourcen durch das Bearbeiten dieser Anfragen beansprucht werden.
Typische Merkmale solcher Angriffe
Crawling-Budget-Angriffe zeichnen sich durch spezifische Muster aus, die darauf abzielen, Suchmaschinen-Crawler gezielt fehlzuleiten und Ressourcen zu verschwenden. Zu den häufigsten Merkmalen gehören:
Diese Merkmale sind darauf ausgelegt, das Crawling-Budget der Suchmaschine auf unwichtige Inhalte umzuleiten und die Effizienz der Indexierung zu beeinträchtigen.
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Wie Suchmaschinen durch solche Angriffe beeinträchtigt werden
Crawling-Budget-Angriffe beeinträchtigen Suchmaschinen, indem sie die Effizienz des Crawling-Prozesses gezielt stören. Die Suchmaschine verschwendet ihre Ressourcen auf das Crawlen von sinnlosen, nicht existierenden oder irrelevanten URLs. Dies führt zu mehreren Problemen:
Durch diese Beeinträchtigungen verliert die Suchmaschine an Effizienz und die betroffene Website riskiert Ranking- und Performance-Einbußen in den Suchergebnissen.
Mit einigen Tagen zeitversetzt, sieht man auch bei den Crawling Statistiken in der Search Console den Angriff.
Auswirkungen auf Ihre Website
Negative Auswirkungen auf das Crawling-Budget
Ein Crawling-Budget-Angriff kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Nutzung des verfügbaren Crawling-Budgets haben. Zu den häufigsten Folgen gehören:
Diese Auswirkungen führen dazu, dass das Crawling-Budget ineffizient genutzt wird, was sowohl die Indexierung als auch die technische Reputation der Website gefährden kann.
Risiken für die SEO-Performance (z. B. Ranking-Verlust)
Ein ineffizient genutztes Crawling-Budget birgt erhebliche Risiken für die SEO-Performance einer Website. Zu den häufigsten Problemen zählen:
Diese Risiken unterstreichen, wie wichtig eine effiziente Verwaltung des Crawling-Budgets für die langfristige SEO-Strategie und den Erfolg einer Website ist.
Server-Belastung und mögliche Performance-Probleme
Crawling-Budget-Angriffe können die Serverleistung erheblich beeinträchtigen, da sie eine Vielzahl von Anfragen an nicht existierende oder irrelevante URLs generieren. Dies führt zu folgenden Problemen:
Diese Performance-Probleme wirken sich negativ auf die Website-Zuverlässigkeit aus und können langfristig sowohl die Nutzerzufriedenheit als auch die SEO-Bewertung beeinträchtigen.
Unterschied zwischen legitimen Crawlern und bösartigen Bots
Legitime Crawler und bösartige Bots unterscheiden sich grundlegend in ihrem Verhalten und ihrer Zielsetzung:
Legitime Crawler:
Bösartige Bots:
Die Erkennung und Unterscheidung dieser Bots ist entscheidend, um eine Website vor Angriffen zu schützen und die Crawling-Ressourcen effizient zu nutzen.
Typische Beispiele für schädliche URLs
Dynamische Parameter (z. B. ?bundle_delivery)
Dynamische Parameter in URLs, wie ?bundle_delivery=60520, werden häufig von Webanwendungen verwendet, um Inhalte basierend auf bestimmten Kriterien zu steuern. In Bezug auf Crawling-Budget-Angriffe stellen sie jedoch ein erhebliches Risiko dar:
Eine gezielte Verwaltung und Begrenzung dynamischer Parameter – beispielsweise durch Regeln in der Google Search Console oder serverseitige Maßnahmen – ist essenziell, um diese Probleme zu vermeiden.
Zufällige Zahlenfolgen in URLs (z. B. /29062677.html)
Zufällige Zahlenfolgen in URLs, wie /29062677.html, werden häufig bei Crawling-Budget-Angriffen verwendet, um Suchmaschinen-Crawler in die Irre zu führen. Diese zufällig generierten URLs weisen folgende problematische Eigenschaften auf:
Das regelmäßige Monitoring von Server-Logs und die Implementierung von Regeln zur Blockierung solcher Muster (z. B. durch .htaccess oder Sicherheits-Plugins) sind wesentliche Maßnahmen, um diese Angriffe zu verhindern.
Manipulierte URLs mit scheinbar legitimen Endungen (z. B. .html, /index.php)
Manipulierte URLs mit vermeintlich legitimen Endungen, wie .html oder /index.php, werden oft genutzt, um Suchmaschinen-Crawler zu täuschen. Diese URLs wirken auf den ersten Blick normal, dienen jedoch dazu, das Crawling-Budget ineffizient zu nutzen. Typische Merkmale solcher URLs sind:
Um derartige Angriffe abzuwehren, sind serverseitige Filter, Regeln in der .htaccess sowie Sicherheits-Plugins essenziell, um manipulative Anfragen frühzeitig zu blockieren.
Wie werden Crawling-Budget-Angriffe durchgeführt?
Automatisiertes Generieren von sinnlosen URLs
Ein zentraler Mechanismus bei Crawling-Budget-Angriffen ist das automatisierte Generieren von sinnlosen URLs. Dabei verwenden Angreifer Bots oder Skripte, um eine Vielzahl nicht existierender Seiten zu erzeugen und Suchmaschinen-Crawler gezielt darauf zu lenken. Typische Vorgehensweisen sind:
Dieses automatisierte Vorgehen macht Crawling-Budget-Angriffe besonders effizient und gefährlich. Eine frühzeitige Erkennung durch Server-Logs und die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls oder Rate-Limiting ist entscheidend, um solche Angriffe zu stoppen.
Missbrauch bekannter URL-Endpunkte oder Parameter
Ein weiterer Ansatz bei Crawling-Budget-Angriffen ist der gezielte Missbrauch bekannter URL-Endpunkte oder Parameter. Dabei analysieren Angreifer die Struktur der Website und nutzen vorhandene dynamische URL-Muster, um sinnlose Anfragen zu generieren. Typische Methoden sind:
Dieser Missbrauch erschwert die Verwaltung und Priorisierung des Crawling-Budgets erheblich. Maßnahmen wie die Einschränkung dynamischer Parameter in der Google Search Console oder serverseitige Filterregeln sind essenziell, um solche Angriffe abzuwehren.
Einbindung manipulierter URLs in externe Quellen (z. B. Backlinks)
Ein weiterer Ansatz bei Crawling-Budget-Angriffen ist die Einbindung manipulierter URLs in externe Quellen wie Backlinks oder Referenzseiten. Angreifer platzieren dabei absichtlich schädliche oder sinnlose URLs in öffentlichen Foren, Kommentarbereichen oder auf externen Websites, um Suchmaschinen-Crawler zu täuschen.
Der Schutz vor diesen Angriffen erfordert regelmäßiges Monitoring des Backlink-Profils, die Nutzung von Tools wie dem Google Disavow Tool zur Ablehnung schädlicher Links und Sicherheitsmaßnahmen gegen Spam in Kommentarfeldern oder Formularen.
Manipulation von Sitemaps oder Referrer-Headern
Eine weitere Methode bei Crawling-Budget-Angriffen ist die Manipulation von Sitemaps oder Referrer-Headern, um Suchmaschinen gezielt auf nicht existierende oder irrelevante Seiten zu lenken.
Diese Manipulationstechniken sind schwer zu erkennen, da sie legitime Mechanismen von Suchmaschinen ausnutzen. Um sich zu schützen, sollten Sitemaps regelmäßig überprüft und gegebenenfalls durch Zugangsbeschränkungen gesichert werden. Eine Überwachung der Server-Logs hilft, auffällige Referrer-Muster frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Anfragen zu blockieren.
Wie können Sie sich schützen?
Grundlegende Schutzmaßnahmen
Regelmäßige Überwachung mit der Google Search Console
Die Google Search Console ist ein essenzielles Tool, um ungewöhnliche Aktivitäten auf Ihrer Website zu erkennen. Überprüfen Sie regelmäßig die Crawling-Statistiken und Fehlermeldungen. Eine plötzliche Zunahme von 404-Fehlern oder unbekannten URLs kann auf einen Crawling-Budget-Angriff hinweisen. Identifizierte problematische URLs können gezielt analysiert und Maßnahmen zur Begrenzung des Zugriffs eingeleitet werden.
Analyse von Server-Logs zur Erkennung verdächtiger Muster
Server-Logs liefern wertvolle Einblicke in die Aktivitäten auf Ihrer Website. Analysieren Sie die Logs regelmäßig, um ungewöhnliche Zugriffsmuster zu identifizieren, wie:
Diese regelmäßigen Kontrollen tragen wesentlich dazu bei, Crawling-Budget-Angriffe effektiv abzuwehren.
Schutz durch robots.txt
Blockieren bestimmter Parameter und Pfade
Die Datei robots.txt ist ein effektives Mittel, um Suchmaschinen daran zu hindern, unnötige oder problematische URLs zu crawlen. Durch gezielte Regeln können Sie Parameter und Pfade blockieren, die bei Crawling-Budget-Angriffen häufig missbraucht werden. Beispiele:
Dynamische Parameter: Blockieren Sie URLs mit unnötigen Parametern, wie ?sellerview=on:
Irrelevante Pfade: Schränken Sie den Zugriff auf spezifische Endpunkte ein, die nicht gecrawlt werden sollen, wie /temp/ oder /search/:
Diese Maßnahmen reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass Crawler wertvolle Ressourcen auf sinnlose Seiten verwenden. Beachten Sie jedoch, dass robots.txt nur legitime Bots beeinflusst und gegen bösartige Bots keine direkte Schutzwirkung hat.
Schutz durch .htaccess
Serverseitige Blockierung sinnloser URLs und Parameter
Die .htaccess-Datei bietet eine effektive Möglichkeit, Zugriffe auf bestimmte sinnlose URLs oder Parameter direkt auf Serverebene zu blockieren. Durch entsprechende Regeln können Anfragen, die Crawling-Budget-Angriffe auslösen, frühzeitig abgewiesen werden. Beispiele:
Blockieren von URLs mit spezifischen Parametern:
Wenn Parameter wie ?sellerview oder ?bundle_delivery missbraucht werden, können diese gezielt blockiert werden:
Verhindern von Zugriffen auf bestimmte Muster:
Zufällige Zahlenfolgen in URLs wie /12345.html können durch Regex-Regeln abgewiesen werden:
Die serverseitige Blockierung schützt sowohl das Crawling-Budget als auch die Serverressourcen vor überflüssigen Anfragen. Diese Maßnahmen wirken unabhängig davon, ob es sich um legitime Suchmaschinen oder bösartige Bots handelt.
Spezielle Maßnahmen für WordPress
Nutzung von Sicherheits-Plugins
Für WordPress-Websites bieten Sicherheits-Plugins eine effiziente Möglichkeit, Crawling-Budget-Angriffe abzuwehren. Tools wie Wordfence oder Bot Protection (MalCare Security) bieten folgende Funktionen:
Durch die einfache Installation und Konfiguration sind solche Plugins eine effektive und benutzerfreundliche Lösung, um WordPress-Websites gegen Crawling-Budget-Angriffe zu schützen. Regelmäßige Updates der Plugins stellen sicher, dass neue Angriffsmuster ebenfalls erkannt werden.
Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen
Einsatz von Web Application Firewalls (WAF)
Web Application Firewalls (WAF) bieten einen wirksamen Schutz gegen Crawling-Budget-Angriffe, indem sie schädliche Anfragen bereits vor dem Server abfangen. Sie analysieren den eingehenden Traffic in Echtzeit und blockieren verdächtige Bots, bevor diese die Website belasten können. Anbieter wie Cloudflare oder Sucuri ermöglichen:
Rate-Limiting und IP-Blocking
Mit Rate-Limiting und IP-Blocking lassen sich wiederholte Anfragen von verdächtigen Bots oder IP-Adressen effizient einschränken:
Diese erweiterten Maßnahmen gewährleisten, dass schädliche Bots keinen Zugriff auf Ihre Website erhalten und Ihre Crawling-Ressourcen optimal geschützt bleiben.
Best Practices zur Vermeidung von Crawling-Budget-Problemen
Optimierung der Sitemap
Eine gut optimierte Sitemap ist entscheidend, um Suchmaschinen-Crawler effizient auf die wichtigsten Inhalte Ihrer Website zu lenken. Dabei sollten folgende Best Practices beachtet werden:
Vermeidung von dynamischen Parametern, wo möglich
Dynamische Parameter in URLs können das Crawling-Budget unnötig belasten, da Suchmaschinen diese oft als separate Seiten betrachten. Um dieses Problem zu minimieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
Durch die Reduzierung dynamischer Parameter können Sie Suchmaschinen-Crawler effizienter leiten und sicherstellen, dass das Crawling-Budget für wichtige Inhalte genutzt wird.
Einsatz von Canonical-Tags und Noindex für irrelevante Seiten
Der gezielte Einsatz von Canonical-Tags und noindex-Anweisungen hilft, Suchmaschinen-Crawler effizient zu steuern und das Crawling-Budget auf wichtige Seiten zu konzentrieren:
Canonical-Tags:
Verwenden Sie Canonical-Tags, um Suchmaschinen auf die Hauptversion einer Seite hinzuweisen, wenn ähnliche Inhalte unter mehreren URLs erreichbar sind. Dies verhindert, dass das Crawling-Budget für Duplicate Content verschwendet wird. Beispiel:
Noindex für irrelevante Seiten:
Setzen Sie noindex auf Seiten, die für Suchmaschinen nicht relevant sind, wie Filterseiten, Paginierungen oder interne Suchergebnisse. Beispiel:
Diese Maßnahmen stellen sicher, dass irrelevante oder doppelte Inhalte nicht unnötig gecrawlt oder indexiert werden, was die Effizienz des Crawling-Budgets erheblich steigert.
Priorisierung von wichtigen URLs in der Google Search Console
Die Google Search Console bietet nützliche Werkzeuge, um Suchmaschinen-Crawler auf die wichtigsten Inhalte Ihrer Website zu fokussieren:
Diese Maßnahmen helfen dabei, das Crawling-Budget gezielt für hochwertige Inhalte zu nutzen und die Indexierungsrate wichtiger Seiten zu verbessern.
Fazit
Ein effizientes Crawling-Budget ist entscheidend für die SEO-Performance und die technische Gesundheit Ihrer Website. Crawling-Budget-Angriffe und ineffiziente Strukturen können dazu führen, dass wichtige Inhalte nicht indexiert werden, die Nutzererfahrung leidet und Ihre Rankings in den Suchmaschinen sinken.
Mit gezielten Maßnahmen wie einer optimierten Sitemap, der Vermeidung unnötiger Parameter, dem Einsatz von Canonical-Tags und Sicherheitslösungen wie Firewalls oder Sicherheits-Plugins lässt sich das Crawling-Budget effektiv schützen. Darüber hinaus bieten Tools wie die Google Search Console wertvolle Unterstützung, um Crawler optimal zu lenken und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
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